Stresskicker und My inner Friends für z. B. Polizei, Bundeswehr und Lehrer:innen.
Entscheidend: Die psychische Gesundheit Hier die nüchternen Fakten:
Kein Freund und Helfer
Stress, Müdigkeit, Leere: Burnout / Stress bei der Polizei
Jeder vierte Bundespolizist ist vom Burn-out-Syndrom betroffen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Bundesministerium des Innern 2010 in Auftrag gegeben hatte. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) gab eine weitere Studie in Auftrag, mit der nach den Ursachen des Burn-outs bei Polizisten geforscht werden sollte. Prof. Dr. Gerd Strohmeier von der TU Chemnitz entlarvte die massive Belastung als ein zentrales Problem. Gut drei Viertel (76,2 %) aller Befragten bewerten den dienstlichen Belastungsgrad als hoch beziehungsweise sehr hoch. Besonders stark fielen dabei ins Gewicht: Schichtarbeit, Wochenenddienste, Mehrarbeit sowie Probleme bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Quelle: https://www.polizei-dein-partner.de
Anmerkung: Wir gehen davon aus, dass sich die Zahlen leider nicht verbessert, sondern eher verschlechtert haben.
Bundeswehr:
Klassische Risikofaktoren für das Entstehen von Stress, Depression, PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung)
in Einsätzen (In- und Ausland) sind:
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das Leben in Feldlagern
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das Miterleben von Geschädigten
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die lange Trennung von zu Hause
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die intensivere Dienstzeitbelastung
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die Begegnung mit einer fremden Kultur im Einsatzland,
häufig verbunden mit dem Erleben von Leid der Zivilbevölkerung. -
unmittelbare Bedrohung des eigenen Lebens
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Teilnahme an Kampfhandlungen
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Nachwirkungen von Gefechten
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erlebte Gefährdung
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schwierige Arbeits- und Lebensbedingungen
Auch Lehrer:innen und Erzieher:innen sind betroffen.
Beispielzahlen…
Zwei Drittel der mehr als 176.000 Gymnasiallehrer in Deutschland erleben in ihrem Schulalltag hohe bis sehr hohe berufliche Belastungen. Das geht aus einer vorgestellten Studie „Lehrerarbeit im Wandel“ hervor, die der Deutsche Philologenverband mit Unterstützung der DAK Gesundheit beim Institut für Präventivmedizin der Universitätsmedizin Rostock durchgeführt hat.
(Originaltext zu lesen online in der FAZ v. 10.03.2020 “Hohe Arbeitsbelastung für Lehrer”)
Die Qualität des Unterrichts und der Bildungsergebnisse wird nicht nur von der Kompetenz der Lehrkräfte bestimmt, sondern maßgeblich auch von ihrer (psychischen) Gesundheit und ihrem Wohlbefinden.
„Es ist durch Forschung belegt, dass die Qualität des Unterrichts und der Bildungsergebnisse nicht nur von der Kompetenz der Lehrkräfte bestimmt wird, sondern maßgeblich auch von ihrer (psychischen) Gesundheit und ihrem Wohlbefinden. Die psychische Verfassung bestimmt, zu welcher Qualität der sozialen Interaktion und der emotionalen Zuwendung Lehrkräfte fähig sind und wie gut sie sich auf die Vor‐ und Nachbereitung ihres Unterrichts konzentrieren können."
Quelle: Niedersächsisches Kultusministerium (Hrsg.), „Empfehlungen zur Entwicklung arbeitszeitrechtlicher Normen für Lehrerinnen und Lehrer sowie Schulleitungen an niedersächsischen Schulen“ (2018)
Psychische Gesundheit ist beeinflussbar.
Es gibt viele Einflussfaktoren auf die psychische Gesundheit sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht (Empfindungsebene). Die Bewertung dieser Einflüsse, also wie stark sie auf einen Menschen wirken und wie wichtig sie gesehen werden, erfolgt individuell unterschiedlich. Zu diesen Einflussfaktoren zählen unter Anderem:
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Arbeitsbedingungen,
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Umgang mit Problemen und problematischen Situationen,
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Selbstvertrauen,
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Sicherheit,
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Lebenssinn,
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Gefühl von Freiheit,
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soziale Kompetenz,
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Lieben und geliebt werden,
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Wahrnehmung von körperlichen und seelischen Bedürfnissen und deren Erfüllung,
sich der eigenen Gefühle bewusst sein und diese zum Ausdruck bringen,
Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen,
Zukunftsgedanken und -visionen sowie Unterscheidung zwischen Fantasie und Realität.
Im präventiven, leichten- und sogar mittelgradigen Bereich ist systemisches Arbeiten in der Lage, gesundheitsfördernd und somit positiv korrigierend auf den Anwender zu wirken.